Ghost-Links sind im CATIA ein Phänomen, welches auf eine unsaubere Verwaltung von Verknüpfungen/Links durch CATIA zurückzuführen sind. Sie entstehen vor allem während der Arbeit mit Produkten und Zeichnungen.
Wenn man Produkte oder Zeichnungen mit File – Send to versenden will, tauchen plötzlich in der Liste der notwendigen Dokumente Dateien auf, die man nicht angefasst hat, die man schon lang wieder gelöscht hat oder die vielleicht sogar nur im gleichen Verzeichnis gelegen haben wie eines der benutzen Dokumente. Diese Dateien sind „wie von Geisterhand“ in der Liste erschienen – deshalb die Bezeichnung Ghost-Links.
Wie kann man Ghost-Links vermeiden ?
1. Arbeit in Produkten:
- Laden der Produkte im Cache
- Aktivieren nur der wirklich zu bearbeitenden Parts
- Regelmäßiges Speichern mit File-Save – Management
- Vermeiden von Verknüpfungen auf V4-Modelle und Fremdformate
- Nach Beenden der Arbeit an einem Produkt dieses sauber speichern, schließen.
- Nicht gleichzeitig an vielen verschiedenen Produkten arbeiten, sequenzielles Arbeiten spart viel Ärger.
- Wenn im Produkt gearbeitet wird, Verknüpfungen immer im Context erzeugen.
2. Arbeit mit Zeichnungen
- Niemals Ansichten oder Details zwischen Zeichnungen kopieren, außer man isoliert diese hinterher.
- Nur das Produkt bzw. Part im Hintergrund öffnen, von dem die Zeichnung abgeleitet werden soll.
- Möglichst keine V4-Modelle oder andere Fremdformate in dem Produkt benutzen, von dem die Zeichnung abgeleitet wird.
3. Allgemein:
- Regelmäßig mit File - send to oder File – New from kontrollieren, ob nur auf die Dokumente verwiesen wird, die man wirklich haben will. (Diese beiden Funktionen sind die Einzigen, die Ghost-Links erkennen und anzeigen !).
- Keine Mischungen aus File-basierter Arbeit und DL-Name-basierter Arbeit – Disziplin walten lassen.
- Unter Tools – Options – General – Document einstellen, wie CATIA Daten suchen soll, empfohlen wird: Folder of the Link und nur zum Datenaustausch: Folder of the pointed Document
Ich hab alles Empfohlene getan und nun doch Ghost-Links – Wie bekomme ich die wieder los ?
- Zuerst einmal alle Parts in den betroffenen Producten bzw. Zeichnungen prüfen, ob sie „versteckte“ Links haben – Funktion: Edit – Links bzw. File – Send to.
- Bei dem OEM kann man gut VALIDAT oder den QChecker benutzen, um die Parts entsprechend zu bereinigen.
- Danach mit File – Send to das betroffene Product bzw. die betroffene Zeichnung in ein leeres Verzeichnis kopieren und nur die dazugehörigen Dateien ebenfalls.
- Unter Tools – Utilities das Werkzeug CATDUAV5aufrufen.
- Seit R16 ist dieses Werkzeug sehr leistungsfähig. Mit diesem lassen sich explizit Ghost-Links finden und bereinigen.
Eingaben in den Menüfeldern:
Explizit anklicken: Clean,
- im Reiter Keyword : Ghostlinks selektieren
- Im Reiter Domain die Arbeitsbereiche wählen, in denen man arbeitet, Standard ist Assembly Design, Drafting, Generative Drafting, Part Design, Product Structure, V4V5Integration (Strg-Taste hilft bei der Mehrfachselektion)
- Unter Error Selection alle Fehlercodes selektieren, die dann noch angezeigt werden.
Mit dem Ordnersymbol die File-Selection aufrufen. In diesem Fenster All… markieren und das Verzeichnis angeben, in dem sich die zu reparierende Datenmenge befindet.
Weiter unten in dem Dialogfenster die Schalter vor No rename und Keep at same location aktivieren. Damit wird bei der Reparatur der Einzeldateien auch gleichzeitig die Productstructure erhalten und repariert. Zusätzlich wird dies noch durch den Schalter Replace existing documents in the target directory ergänzt. Damit wird bestimmt, dass die Protokollatei aus vorhergegangenen Versuchen überschrieben werden.
Schließt man das Dialogfenster mit OK, werden alle im angegebenen und von der Bereinigung betroffenen Dateien im CATDUA-Fenster angezeigt:
Mit Run die ganze Aktion starten.
Nach dem Verschwinden des schwarzen Fensters kann man das CATDUA-Menü verlassen (Cancel).
Danach das Product bzw. die Zeichnung mit File – New from aufrufen und prüfen, ob die Ghost-Links verschwunden sind.
Das Protokoll von CATDUA kann in dem Verzeichnis, welches als Target-directory angegeben war, eingesehen werden.